„Beim Lichtschein des Herzens verlässt das Selbst, der individuelle Atman, den Körper durch eine von dessen Pforten; und wenn er fortgeht, schließt sich Prana an, gefolgt von sämtlichen Lebenskräften des Körpers. Der da Sterbende verschmilzt mit dem Bewusstsein, und demnach begleitet ihn bei seinem Scheiden das Bewusstsein, zusammen mit den Eindrücken von allem, was er getan, erlebt und erkannt hat.
Wie eine Raupe, nachdem sie ans Ende eines Grashalms gelangt ist, sich zusammenzieht und nach dem nächsten Halm greift, so sammelt das Selbst, nachdem es ans Ende eines Lebens gelangt ist und alle Unwissenheit abgelegt hat, seine Fähigkeiten ein und schickt sich an, von dem alten Körper aus einen neuen zu erreichen.
Wie ein Goldschmied ein altes Schmuckstück zu einem neuen und schöneren gestaltet, so schafft sich das Selbst, nachdem es das diesmalige Lebensende erreicht und alle Unwissenheit abgelegt hat, eine neue, schönere Form, wie die der Devas oder anderer himmlischer Wesen.
Das Selbst ist wahrhaftig Brahman, aber aus Unwissenheit identifizieren es die Leute mit dem Verstand, dem Geist, den Sinnen, Leidenschaften und den Elementen Erde, Wasser, Luft, Raum und Feuer. Das ist der Grund, weshalb das Selbst aus diesem und jenem bestehen soll und überhaupt alles zu sein scheint. (..)
Wie unser Begehren ist, so ist unser Wille. Wie unser Wille ist, so sind unsere Handlungen. Wie wir handeln, so werden wir.
Wir leben in Übereinstimmung mit unserem tiefen, treibenden Begehren. Ebendieses Begehren zum Zeitpunkt des Todes bestimmt, wie unser nächstes Leben beschaffen sein soll.“
-aus Brihadaranyaka-Upanischad-
(aus „Die Upanischaden: übersetzt von Eknath Easwaran)
Danke, Janine, für diese wunderbaren, zu Herzen gehenden, tief berührenden Worte!
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