Ja, Freunde, ihr habt mich. Ich mach nicht mehr mit bei dieser veganen Religion. Ich will mich endlich wieder freuen können auf’s Essen, auf Betriebfeste, auf Hochzeiten, auf Restaurantbesuche, auf das Frühstück bei Freunden. Ich will mich endlich mal wieder austoben können beim Einkaufen und nicht drei Viertel der Fertigprodukte links liegen lassen müssen. Ich will mal wieder in einem ganz normalen Hotel frühstücken können. Ich will endlich mal wieder ein Käsebrot und ein Frühstücksei und Kuchen beim Bäcker kaufen, ohne vorher alles mögliche besprechen zu müssen – und vielleicht kann ich mich nach dreißig Jahren ja auch wieder an Fleisch gewöhnen. Leber habe ich als Kind mal gern gegessen – mit Apfelringen.
Und die Tiere… nunja. Das ist doch eh alles sentimentaler Mumpitz. Sicher, vielleicht denken sie irgendwas, vielleicht fühlen sie irgendwas, vielleicht haben sie Angst – aber das ist irgendwie ja doch alles nur Instinkt. Sie haben, wenn überhaupt, sicher eine Art Gruppenseele und kriegen das irdische Leben gar nicht so mit. Auch Hunde und Katzen zuhause, die wir halt gerne mal ein bisschen vermenschlichen, indem wir meinen, sie würden fühlen wie wir, alles nur Kinderersatz. Und wenn wir uns was anderes einreden, dann geben wir uns Illusionen hin.
Und für das bisschen Leid, was sie vielleicht doch erdulden müssen, sind sie doch dafür wiederum sicher und geschützt vor dem Leid, was sie in freier Wildbahn erwarten könnte! Sie sollten dankbar sein, denn ohne fleischessende Menschen würden sie gar nicht leben dürfen!
Ist es da nicht zweitrangig, dass dieses Leben auf einem Platz oder in einer Box stattfindet, der oder die so klein ist, dass sie sich teilweise nicht hinlegen oder aufstehen oder sich drehen können – immerhin schenken wir Menschen ihnen überhaupt ein Leben!? Und sei es auch nur ein ganz ganz kurzes bis zum lebendigen Schreddern. Oder auch ein recht langes, in denen in den Tieren praktischerweise weitere Tiere produziert werden – Rohstoffe für luftgetrockneten Schinken, aber auch aromatischen Gouda, echten Mozzarella und darmgesundheitsfördernden Joghurt, welch wichtige Aufgabe! Bis zur Aufgabe der Kräfte – doch selbst dann noch erfüllen sie einen wichtigen Zweck: auch wenn sie krank und schwach sind und keine Milch oder Kinder mehr produzieren können, dürfen sie noch als Steak auf den Teller und vielleicht sogar als schicke Ledertasche über unsere Schultern, passend zu den Schuhen, das nennt man Stil – und geniale Verwertung.
Und wahrscheinlich sind die meisten Tiere inzwischen eh so gezüchtet, dass sie im richtigen Moment einfach sterben WOLLEN, ganz instinktiv. Und der Mutterinstinkt, bestimmt weggezüchtet oder völlig überbewertet, die grasen doch einfach wiederkäuend weiter, das sagt doch alles! Der Mensch ist schließlich auch so schlau, gleich die leckeren Körperteile bei der Züchtung so zu vergrößern, dass die Tiere sich teilweise gar nicht mehr aufrecht halten könnten, wenn sie nicht so eng gehalten würden, dass sie sich gegenseitig am Umfallen hindern – also auch diese Haltungsformen sind im Sinne der Tiere!
Die Fotos, die da teilweise im Internet kursieren von misshandelten, ängstlichen Tieren – also bitte Leute, wir sind hier in Deutschland, im Land der Kontrolle bis zum Abwinken, es mag ja Einzelfälle geben, doch mit denen geht eine zivilisierte Gesellschaft genauso um wie mit misshandelten Menschen oder auch gequälten Haustieren: sie werden geahndet, dafür haben wir doch ein Tierschutzgesetz!
Und dann der gesundheitliche Aspekt: alles überbewertet, schließlich ist mein Opa 94 geworden mit Fleisch und Vollmilchschokolade. Und Helmut Schmidt… naja, lassen wir das, ist ein anderes Thema. Und die Zipperlein, die mit spätestens 60 losgehen und sich dann nach und nach bei vielen zu beliebten Volkskrankheiten auswachsen – da können viele Veganer dann gar nicht mitreden, über was bitte soll man sich denn dann später mit Gleichaltrigen unterhalten? Also lieber ständig mit Menschen abhängen, die so jung sind wie man selber aussieht? Und sich von ihnen ahnungslose Witze anhören über Menschen, die so alt sind wie man selber ist? Soll man sie dann aufklären über das eigene Alter und riskieren, dass man sich als Veganer schon wieder zu wichtig nimmt? Da ist es doch einfacher und geselliger, im Wartezimmer mit Gleichaltrigen und gleich alt aussehend auch gleiche Schicksale zu teilen und sich entsprechend unterstützen zu können.
Und dann die Bilder, mit denen man abends einschläft aus Dokus, die man gesehen hat und die man sich als Fleischesser gar nicht anschauen muss, weil es eh alles Lüge ist oder zumindest Übertreibung, gefaked von extremistischen Tierrechtlern oder der immer mächtiger werdenden Tofu- und Lupinenindustrie.
Nee, ab heute wende ich mich ab von diesem konstruierten Glaubenssystem, denke über Apfelringe und Kartoffelbrei als Beilage nach und gebrauche nur noch meine fünf Sinne. Morgen ist dann ein neues Datum, dann seh ich wieder weiter..
April, April!
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naklar, April halt 😉 niemals könnte oder wollte ich dahin zurück – und werde nun die Sonne, das Wochenende und ein rein pflanzliches Frühstück genießen.
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Es ist richtig gut geschrieben. Super.. besonders weil dort Argumente stehen die nicht aus der Nase gezogen sind. Es ist LEIDER Tatsache das Menschen solche Begründungen raushauen. Ich kann dann nur noch mit dem Kopfschütteln
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danke für das positive Feedback, K.K.K., ja, alle „Argumente“ selbst erlebt und noch so viele mehr (als bräuchte man Argumente, um nicht NICHT zu töten……… ;))
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Hat dies auf fitandfoodworld.com rebloggt und kommentierte:
leben oder Leber? ich hab mich entschieden.
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das ist so traurig:

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